Sie sind die Medien-Rockstars unter den Ento-Startups. Kaum ein deutsches Medium, das noch nicht über die Bugfoundation und ihren Insektenburger aus Buffalowürmern berichtet hat. Ab 20. April soll der „Bux Burger“ nun in ausgewählten Supermärkten in Deutschland erhältlich sein. Das berichtet die Neue Osnabrücker Zeitung. In Belgien ist er bereits seit 2015 erhältlich, in den Niederlanden seit letztem Jahr.
Wo kann man den Insektenburger kaufen?
Mit dem „Bux Burger“ auf Grundlage von Buffalowürmern findet damit erstmals ein Burgerpatty auf Insektenbasis den Weg in den deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Als erster Supermarkt wird ein REWE-Markt in Aachen den Burger exklusiv anbieten, teilt das Startup mit. Danach sollen weitere Filialen von REWE Süd folgen, so die Neue Osnabrücker Zeitung. Der Preis im Einzelhandel soll bei etwa 6 Euro liegen. Geplant ist, dass nach Nordrhein-Westfalen auch die Abdeckung von Niedersachsen folgen soll, wo das Startup-Unternehmen seinen Sitz hat. „Unser Ziel ist es, in Deutschland flächendeckend unterwegs zu sein und danach gesund in Europa zu expandieren“, sagte Mitgründer Baris Özel der Zeitung.
Burgerbratling aus Buffalowürmern und Sojaprotein
Insgesamt enthält der „Bux Burger“ pro 100 Gramm über 20 Gramm Eiweiß . Die Grundzutat für den Bratling ist ein Gemisch aus 60 Prozent gemahlenen Buffalowürmern – so der gängige Handelsname für die Larve des Getreideschimmelkäfers (Alphitobius diaperinus) – und 40 Prozent Sojaprotein aus kontrolliert ökologischem Anbau. Daneben enthält der Bratling Rapsöl, Ei, Sojasauce und allerhand Gewürze. Den Geschmack beschreiben Testesser mit:
„Wie Falafel, etwas nussig“
Auf der Internationalen Grünen Woche im Januar 2018 in Berlin konnten sich Interessierte mehrere Tage lang vom Geschmack des Burgers überzeugen – der Andrang war riesig.
Insekten-Produktion in den Niederlanden
Die Buffalowürmer werden in den Niederlanden vom Unternehmen Protifarm unter kontrollierten Bedingungen gezüchtet. Sie wachsen vier bis sechs Wochen in Kisten bis zur gewünschten Größe heran und werden dann schonend durch Temperaturabsenkung getötet. Für den Bratling werden die Insekten dann gemahlen und mit Sojaprotein und den anderen Zutaten vermischt. Von den Speiseinsekten sieht die Konsumentin bzw. der Konsument im Endprodukt nichts mehr.
Insekten-Startup aus Osnabrück
Die Idee für ihr Startup und das erste Insektenprodukt kam den Gründern Max Krämer und Baris Özel nach einem Aufenthalt in Südostasien, wo sie die dort weit verbreiteten, frittierten Insekten probierten. 2014 gründeten sie startuptypisch ihr Unternehmen „Bugfoundation“ im provisorischen Dachboden-Office. Inzwischen besteht das Unternehmen aus einem fünfköpfigen Team, hinzu kommen drei Vertriebler in den Niederlanden. Bei der Entwicklung ihres nachhaltigen Burgerpattys auf Insektenbasis arbeiteten sie mit dem renommierten Deutschen Institut für Lebensmitteltechnik (DIL) zusammen. Gefördert wurde das Projekt von der EU.
Auch andere Unternehmen experimentieren mit Insektenburgern
Auch IKEA landete kürzlich mit einem Insektenburger in den Schlagzeilen. Das Innovationslabor Space10 des Einrichtungskonzern hatte in seiner Testküche einen Insektenburger aus Mehlwürmern, Roter Beete, Pastinaken und Kartoffeln entwickelt. Dieser soll sich sobald jedoch nicht auf den Speisekarten der Ikea-Restaurants finden. Unser Artikel hier.
Beitragsfoto: Bugfoundation/Jörg Sarbach